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Grabplatten
und Epitaphe
Grabplatten
An der Wand des Chorraumes stehen die sieben Grabplatten der letzten Herzöge und Herzöginnen von Braunschweig-Grubenhagen, einer Seitenlinie der Welfen, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Die Grabmale zeigen Philipp I (+ 1551), Philipp II (+ 1598) und dessen Gemahlin Clara (+ 1595), sowie Herzog Ernst (+ 1567), dessen Gemahlin Margarete (+ 1569), Herzog Wolfgang (+ 1595) und dessen Gemahlin Dorothea (+ 1586).
Die auf dem Fußboden liegenden Grabplatten wurden 1881 aufgenommen. Kleine Bronzeplatten auf dem Boden vor dem Altar weisen heute auf die age der Gräber hin.
Die Schöpfer dieser Kunstwerke sind zumeist unbekannt. Die Platten von Wolfgang, Philipp II und ihren Gemahlinnen scheinen die Werke eines und desselben Künstlers zu sein. Jedoch allein die Grabplatte des 1595 verstorbenen Herzog Wolfgang gibt durch das Monogram „EbW„ einen echten Hinweis. Es wird "Ebert Wolf d.J." zugeordnet, einem aus Hildesheim stammenden Meister, der zwischen 1570 und 1630 lebte und vor allem im Bückeburger Schloss gearbeitet hat.
Die Platten von Ernst und Margarete weisen einen anderen Stilcharakter auf. Besonders bemerkenswert ist die kunstvolle Bearbeitung der Platten von Philipp II und Wolfgang aus sprödem Harzer Schiefer.
   
Philipp d. Ä.                         Herzog Wolfgang
Im Zusammenhang mit der von Martin uther ausgelösten Reformation (Anschlag der 95 Thesen an der Tür der Schloßkirche zu Wittenberg am 31.10.1517) verdient die Grubenhagener inie besondere regionale Beachtung.
Philipp I war auf dem Reichstag zu Worms 1521. Er lernte dort uther kennen. Dessen Auftreten und Ansichten beeindruckten Philipp I stark. Die Einführung der Reformation in Grubenhagen konnte oder wollte Philipp I nicht sogleich in Angriff nehmen, da er auf politische und persönliche Gegebenheiten Rücksicht nehmen mußte. Sein Fürstentum war von katholischen Territorien umgeben, und sein Bruder Erich war Bischof von Osnabrück und Paderborn.
1537 berief der Rat der Stadt Osterode – sicher nicht ohne Zustimmung des Herzogs – Andreas Domeyer als ersten protestantischen Pfarrer an die St. Aegidien Kirche. Domeyer schuf die Grubenhagensche Kirchenordnung (1538). Er begleitete Herzog Ernst, Sohn von Philipp I, als Feldprediger 1557 auf einem Feldzug im spanisch-französischem Krieg. Domeyer verstarb auf diesem Feldzug in Brabant.
Eine zum Reformationsfest 1946 angebrachte Steintafel in der Kirche erinnert sowohl an Andreas Domeyer als auch an uthers 400. Todestag.
Gedenktafel
Epitaph derer von Braunschweig-Grubenhagen
Über der Tür zur Sakristei befindet sich ein Epitaph des Fürstenhauses, welches von Herzog Wolfgang 1573 gestiftet wurde. Das Werk der Spätrenaissance zeigt zwei Bildnisse. Das obere Bildnis zeigt die Auferstehung Christi.
Das untere Gemälde zeigt die ganze Familie. Auf der linken Seite sind neben Philipp I dessen Söhne abgebildet. Auf der rechten Seite sieht man seine zweite Gemahlin Katharina nebst den Töchtern. Die zur Zeit der Erstellung des Epitaphs bereits verstorbenen Familienmitglieder sind mit einem kleinen Kreuz über ihren Häuptern gekennzeichnet.
Die beiden Seitenflügel des ursprünglich dreiteiligen Epitaphs bestanden aus bemaltem Wachstuch und sind bei Restaurierungsversuchen 1842 zerfallen.
Das Epitaph ist mit reichem, symbolhaftem Schnitzwerk versehen. Ende der 1990er Jahre wurde das Epitaph, das schwerwiegende Schäden aufwies, restauriert.
   
copy Niels Fleck                 zerlegter Epitaph
Cludius-Epitaph
Über der Nordempore befindet sich ein Epitaph mit dem Porträt des fürstlichen Rates Prof. Dr. Andreas Cludius (1555-1624), welcher Ordinarius der juristischen Fakultät der damaligen Universität in Helmstedt war.
Andreas Cludius vertrat in der Erbstreitigkeit zwischen den Welfenhäusern Braunschweig-Wolfenbüttel und Braunschweig-Celle um das verwaiste Fürstentum Grubenhagen die letztlich unterlegene Partei Braunschweig-Wolfenbüttel und fiel wegen des Unterliegens im Prozeß „in Ungnade“. Daraufhin zog er sich nach Osterode zurück.
Alabaster-Epitaph
Über der Südempore befindet sich ein Alabaster-Epitaph von 1616. Figürlich dargestellt ist ein betender Ritter in kniender Haltung. Die Identität dieses Ritters ist ungeklärt
Dieses Werk wurde nach dem 1927 erfolgten Abriss der baufälligen Johanniskirche hier in die St.-Aegidien - Marktkirche verbracht.
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Die Grabmale zeigen Philipp I (+ 1551), Philipp II (+ 1598) und dessen Gemahlin Clara (+ 1595), sowie Herzog Ernst (+ 1567), dessen Gemahlin Margarete (+ 1569), Herzog Wolfgang (+ 1595) und dessen Gemahlin Dorothea (+ 1586).
Die auf dem Fußboden liegenden Grabplatten wurden 1881 aufgenommen. Kleine Bronzeplatten auf dem Boden vor dem Altar weisen heute auf die age der Gräber hin.
Die Schöpfer dieser Kunstwerke sind zumeist unbekannt. Die Platten von Wolfgang, Philipp II und ihren Gemahlinnen scheinen die Werke eines und desselben Künstlers zu sein. Jedoch allein die Grabplatte des 1595 verstorbenen Herzog Wolfgang gibt durch das Monogram „EbW„ einen echten Hinweis. Es wird "Ebert Wolf d.J." zugeordnet, einem aus Hildesheim stammenden Meister, der zwischen 1570 und 1630 lebte und vor allem im Bückeburger Schloss gearbeitet hat.
Die Platten von Ernst und Margarete weisen einen anderen Stilcharakter auf. Besonders bemerkenswert ist die kunstvolle Bearbeitung der Platten von Philipp II und Wolfgang aus sprödem Harzer Schiefer.
Philipp d. Ä.                         Herzog Wolfgang
Im Zusammenhang mit der von Martin uther ausgelösten Reformation (Anschlag der 95 Thesen an der Tür der Schloßkirche zu Wittenberg am 31.10.1517) verdient die Grubenhagener inie besondere regionale Beachtung.
Philipp I war auf dem Reichstag zu Worms 1521. Er lernte dort uther kennen. Dessen Auftreten und Ansichten beeindruckten Philipp I stark. Die Einführung der Reformation in Grubenhagen konnte oder wollte Philipp I nicht sogleich in Angriff nehmen, da er auf politische und persönliche Gegebenheiten Rücksicht nehmen mußte. Sein Fürstentum war von katholischen Territorien umgeben, und sein Bruder Erich war Bischof von Osnabrück und Paderborn.
1537 berief der Rat der Stadt Osterode – sicher nicht ohne Zustimmung des Herzogs – Andreas Domeyer als ersten protestantischen Pfarrer an die St. Aegidien Kirche. Domeyer schuf die Grubenhagensche Kirchenordnung (1538). Er begleitete Herzog Ernst, Sohn von Philipp I, als Feldprediger 1557 auf einem Feldzug im spanisch-französischem Krieg. Domeyer verstarb auf diesem Feldzug in Brabant.
Eine zum Reformationsfest 1946 angebrachte Steintafel in der Kirche erinnert sowohl an Andreas Domeyer als auch an uthers 400. Todestag.
Gedenktafel
Epitaph derer von Braunschweig-Grubenhagen
Über der Tür zur Sakristei befindet sich ein Epitaph des Fürstenhauses, welches von Herzog Wolfgang 1573 gestiftet wurde. Das Werk der Spätrenaissance zeigt zwei Bildnisse. Das obere Bildnis zeigt die Auferstehung Christi.
Das untere Gemälde zeigt die ganze Familie. Auf der linken Seite sind neben Philipp I dessen Söhne abgebildet. Auf der rechten Seite sieht man seine zweite Gemahlin Katharina nebst den Töchtern. Die zur Zeit der Erstellung des Epitaphs bereits verstorbenen Familienmitglieder sind mit einem kleinen Kreuz über ihren Häuptern gekennzeichnet.
Die beiden Seitenflügel des ursprünglich dreiteiligen Epitaphs bestanden aus bemaltem Wachstuch und sind bei Restaurierungsversuchen 1842 zerfallen.
Das Epitaph ist mit reichem, symbolhaftem Schnitzwerk versehen. Ende der 1990er Jahre wurde das Epitaph, das schwerwiegende Schäden aufwies, restauriert.
copy Niels Fleck                 zerlegter Epitaph
Cludius-Epitaph
Über der Nordempore befindet sich ein Epitaph mit dem Porträt des fürstlichen Rates Prof. Dr. Andreas Cludius (1555-1624), welcher Ordinarius der juristischen Fakultät der damaligen Universität in Helmstedt war.
Andreas Cludius vertrat in der Erbstreitigkeit zwischen den Welfenhäusern Braunschweig-Wolfenbüttel und Braunschweig-Celle um das verwaiste Fürstentum Grubenhagen die letztlich unterlegene Partei Braunschweig-Wolfenbüttel und fiel wegen des Unterliegens im Prozeß „in Ungnade“. Daraufhin zog er sich nach Osterode zurück.
Alabaster-Epitaph
Über der Südempore befindet sich ein Alabaster-Epitaph von 1616. Figürlich dargestellt ist ein betender Ritter in kniender Haltung. Die Identität dieses Ritters ist ungeklärt
Dieses Werk wurde nach dem 1927 erfolgten Abriss der baufälligen Johanniskirche hier in die St.-Aegidien - Marktkirche verbracht.
Textbearbeitung:
© Dr. Heidrun Gunkel; Werner Harms und Helmuth Hendeß
Fotos
© Werner Harms und KG St. Aegidien
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Letzte Aktualisierung am 08.12.2022 02:04 Uhr
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